Bio-Orangen aus Griechenland

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Produktion Umwelt
Orangen frisch von der Ernte

Chrysoula und Christos Stergiou bauen seit 1998 Bio-Zitrusfrüchte an. Dieses Jahr ist die zweite Saison, in der sie die Früchte über gebana direkt an Konsumenten verkaufen – und so endlich angemessene Bio-Preise für ihre erstklassigen Früchte erhalten.

gebana: Warum konnten Sie Ihre Orangen früher nicht zu Bio-Preisen verkaufen?
Chrysoula Stergiou: Es gab keine Abnehmer für biologische Produkte hier. Konventionelle Orangen kann man mit Phytohormonen behandeln, so dass sie ein bis zwei Monate lang am Baum bleiben wenn sie reif sind, im biologischen Landbau ist dies nicht möglich. Also kamen die Fruchthändler genau dann zu uns, wenn unsere Orangen reif waren und offerierten uns konventionelle Preise. Wir hatten keine Wahl: Entweder verkauften wir die Orangen zu den angebotenen Dumpingpreisen, oder sie fielen vom Baum und verfaulten.

gebana: Was bedeutet der Verkauf als Bio-Produkt wirtschaftlich für Sie?
Chrysoula Stergiou: Letztes Jahr kamen 60% unserer Einnahmen aus dem Verkauf an gebana, obwohl dies mengenmässig nur 40% unserer Ernte war. Der Preis, den wir erhielten, war sogar höher als der Bio-Marktpreis. Wir investierten die Mehreinnahmen in den Unterhalt der Felder sowie dringend nötige Reparaturen des Traktors und der Wasserpumpe. Wir haben zudem einen Agronomen als Berater beigezogen, der uns auf den neusten Stand der biologischen Landwirtschaft bringt.

gebana: Welches sind aktuell Ihre grössten Sorgen?
Chrysoula Stergiou: Eine ständige Sorge ist das Wetter: Frost, Hagel oder ausserordentliche Hitze sind eine Bedrohung für unsere Früchte. Ein neues Problem ist das Tristeza-Virus, das über infizierte Setzlinge inzwischen auch in Argolida angekommen ist. Befallene Bäume, die zum Teil über 50 Jahre alt sind, müssen gefällt und entwurzelt werden, ein trauriger Anblick. Von der Regierung erhält man pro Baum gerade mal 20 Euro Entschädigung.

gebana: Was haben Sie für Pläne für die Zukunft?
Chrysoula Stergiou: Eine grössere Investition sind Windräder gegen Frost. Sie verhindern die Bildung von Bodenfrost, indem sie wärmere Luft aus höheren Schichten mit der kalten Bodenluft vermischen.

gebana: Und Ihre Hoffnungen?
Chrysoula Stergiou: Hoffentlich können wir unsere Orangen noch lange zu Bio-Preisen verkaufen. Und vielleicht können wir mit unseren positiven Erfahrungen Bauern in der Umgebung davon überzeugen, auf biologische Landwirtschaft umzusteigen.

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