Fastenbrechen

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, von Linda Dörig Einblicke

Es ist Ramadan, der muslimische Fastenmonat. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang darf nicht gegessen und getrunken werden. Dann nach dem ersten Abendgebet brechen die meisten hier in Burkina Faso das Fasten mit „Galettes“ - in Öl gebackenen Teigbatzen häufig auf Basis von Hirse, Reis oder Bohnen - oder mit „Bouillie“, einer Art gesüsster Milchbrei ebenfalls mit Hirse. Während des Fastenmonats schenken sich die Menschen dafür häufig Zucker.

Galettes

Kurz nach 18h bin ich in einem kleinen Kiosk. Ein Mann tritt ein, bestellt sich einen Schwarztee und wäscht sich die Hände. Er hat Galettes mitgebracht und wird nun sein Fasten brechen. „Vous êtes invitée.“ „Sie sind eingeladen.“ sagt er zu mir und streckt mir seine Portion Galettes hin. Dankend lehne ich ab mit der Erklärung, dass ich ja schliesslich nicht gefastet habe und ich daher nicht sein Fasten-Brech-Essen wegschnabbulieren kann. Der Mann aber insistiert. Ob ich gefastet habe oder nicht, sei doch egal. Er teile das gerne mit mir. En Guete.

In einigen muslimischen Ländern gibt es Zwischenfälle, bei denen Nicht-Muslime fürs Nicht-Fasten bestraft werden. Hier in Burkina Faso ist so etwas unvorstellbar. Religiöse Feiertage werden gemeinsam gefeiert und die verschiedenen Bräuche werden respektiert. Hoffen wir, dass dies auch in Zukunft so bleibt.

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