Verwandlungskünstlerin Trockenfrucht

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Getrocknete Mangos, Aprikosen, Feigen, Datteln, Kirschen, Papaya, Physalis, Pflaumen: Sie alle können mehr, als bloss den kleinen Hunger zu stillen. gebana Mitarbeiterin Carolin Schaar und leidenschaftliche Foodie mit eigenem Blog hat für Sie festgehalten, wie wandlungsfähig Trockenfrüchte sind und wie Sie alten, harten Früchten neues Leben einhauchen können. Rezepte von Carolin Schaar, CaroKocht.com

Trockenfrüchte im Regal

Wer kennt es nicht: Manchmal rutscht ein Paket Trockenfrüchte in die hinterletzte Ecke des Vorratsschranks. Dort fristet es ein trauriges Dasein bis es lange Zeit später beim Aufräumen wieder zum Vorschein kommt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist längst überschritten und die Früchte sind hart geworden. Doch muss ich dieses Lebensmittel deswegen gleich entsorgen?

Keineswegs! Trockenfrüchte sind oft viel länger gut als ihr Mindesthaltbarkeitsdatum vermuten lässt. Sie verlieren lediglich etwas Restfeuchte und schmecken dadurch süßer. Manchmal kristallisiert der Zucker etwas heraus – das ist aber auch alles. Solange sie sicher vor Schädlingen aufbewahrt werden, z.B. in einem Schraub- oder Bügelglas, oder im Originalbeutel mit einem Clip fest verschlossen sind, kann ich sehr lange Freude daran haben.

Je nachdem wie hart die Trockenfrüchte bereits sind, kann man ihnen durch ein kurzes heisses Wasserbad oder durch Einweichen in kaltem Wasser über Nacht neues Leben einhauchen. Zur Weiterverarbeitung sollte man sie gut abtropfen lassen und überschüssiges Wasser gegebenenfalls aus den Früchten herausdrücken.

Trockenfrüchte sind mehr als nur ein Snack

Viele verzehren Trockenfrüchte gern als gesunden Snack zwischendurch. Dabei können die süssen Geschmacksbomben doch so viel mehr! Kochen, Backen, Pürieren, Schmoren – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Im Folgenden finden Sie meine Top 5 Verwendungsideen für Trockenfrüchte.

1. Mit Trockenfrüchten süssen

Mit fein gehackten oder pürierten Datteln kann man prima süssen. Grundsätzlich können Sie gewöhnlichen Zucker in vielen Rezepten mit Dattelpüree ersetzen. Eine praktische Verwendung auch für etwas älter gewordene Exemplare. Für diese Orangen-Tahini-Cookies habe ich nur Datteln zum Süssen verwendet. Und auch diese Kardamom-Cashew-Kekse von Bloggerin Sophia Ernst kommen ganz ohne raffinierten Zucker daher. Rosinen sind ebenfalls so süss, dass sie in Backrezepten als Süssungsmittel verwendet werden können. Auch Pancakes oder Porridge kann man mit ein paar kleingehackten Trockenfrüchten die nötige Süsse verleihen.

Wer gerne selbst Kombucha oder Wasserkefir fermentiert, kann sich mit Trockenobst ebenfalls so richtig austoben: Der enthaltene Zucker dient den Bakterien, Hefen und Pilzen als Nahrung und sorgt für einen wunderbaren Sprudel in der fertigen Limonade.

2. Gebäck und Desserts mit Trockenobst verfeinern

Neben dem Einsatz als reines Süssungsmittel können getrocknete Früchte auch Kuchenteig, Muffins, süssen Broten oder Desserts eine besondere Note verpassen. Beim Backen sind Dörrkirschen mit Zartbitter-Schokolade, z.B. in Hafercookies oder Bananenbrot, meine absolute Lieblingskombination. In Muffinteig bilden Aprikosen + Ingwer oder Bergfeigen + Walnüsse ein super Team.

Wer keine Lust hat zu backen, kann aus den eingeweichten und abgetropften Trockenfrüchten auch einfach ein Püree herstellen, das man mit weiteren Zutaten verfeinert als fruchtige Sauce verwenden kann. Vor allem Trockenmango eignet sich bestens dafür, z.B. als Sauce für Pancakes, Kokosmilchreis oder Griessbrei. Auch auf sommerlichen No-Bake Cheesecakes macht sich eine samtige Mango-Schicht wunderbar.

Wer Schokolade liebt kann sich auch an selbst gegossenen Tafeln mit Trockenfrucht-Stückchen als Deko versuchen. Florentiner mit Nüssen und Fruchtstückchen sind ebenfalls eine schöne Geschenkidee.

3. Smoothies aus Trockenfrüchten

Mein Geheimtipp für den Winter! Wenn die Obstvielfalt hierzulande etwas mager aussieht, können Trockenfrüchte für eine tropische Note und somit etwas Abwechslung auf dem Teller sorgen. Direkt nach dem Aufstehen weiche ich Mango-, Ananas- oder Papayastücke in wenig Wasser ein. Circa eine Stunde später sind sie dann perfekt zur Weiterverwendung – auch wenn man keinen leistungsstarken Standmixer besitzt.

Grüne Mango Smoothie Bowl (für 2 Portionen)

  • 2 Handvoll frischer Blattspinat
  • 1⁄2 kleine Zucchini
  • 1 kleine Handvoll getrocknete Mango-Stücke (Papaya, Ananas oder eine Mischung geht auch)
  • 1 Banane (ich friere sehr reife Bananen immer genau für diesen Zweck ein)
  • 1 TL Baobab-Pulver
  • 1 TL Leinsamen
  • Saft von 1⁄2 Zitrone
  • Kokosmilch nach Belieben

Alle Zutaten in einen Standmixer geben und pürieren. Nur so viel Flüssigkeit zugeben wie gerade nötig, damit der Smoothie schön cremig und nicht zu wässrig wird. In zwei Schüsseln füllen und nach Belieben mit frischen Früchten, Kokosstreifen, Dinkelflakes und Co. dekorieren. Einen Löffel Nussmus dazu (Macadamiamus passt hier perfekt!) und geniessen.

Grüner Mango-Smoothie

4. Energiekugeln selbstgemacht

Im Handel sind unzählige Müesli-Riegel erhältlich, lange Zutatenlisten und künstliche Zusatzstoffe dominieren das Bild. Doch es geht auch anders: Mit nur wenigen Zutaten lassen sich die feinen Snacks ganz einfach selbst herstellen: Nüsse, Getreideflocken und Trockenfrüchte werden zusammengemixt und zu Kugeln geformt.

Das geht am besten mit einer Küchenmaschine. Aber auch mit einem Pürierstab, der richtig Power hat, funktioniert es. Wenn die Masse am Ende zu klebrig geworden ist, kann man gut Kokosraspeln, Hafer- oder andere Getreideflocken hinzugeben bis sich die entstandene Masse mit den Händen zu Kugeln formen lässt. Im Netz finden sich zahlreiche Rezepte unter dem Stichwort „Bliss Balls“ oder auch „Energiekugeln“.

Welche Kombinationen passen am besten? Hier sind meine Top-Favoriten:

  • Getrocknete Mango + ...
    • Kokosstreifen & Cashew
    • Ingwer, Kurkuma & Zitrone
  • Datteln + ...
    • Haferflocken & Kakaopulver
    • Mandeln, Kakao & Orangenschale
  • Aprikosen + ...
    • geraspelte Karotten, Cashew & Zitrone

5. Herzhaften Gerichten eine besondere Note verleihen

In herzhaften Gerichten kann es ebenfalls hilfreich sein, durch ein wenig Süsse das Aromaprofil abzurunden: Salate, Suppen und vieles mehr profitieren von einer fruchtigen Beigabe. Für würzige Schmorgerichte machen sich z.B. Pflaumen und Aprikosen richtig gut. Meine Oma schwor immer auf Dörrpflaumen beim Backen der Weihnachtsgans – und auch ich nutze das Trockenobst gerne in der herzhaften Küche, z.B. in vegetarischen Pilzgerichten, mit denen sie ganz wunderbar harmonieren.

Zu guter Letzt können Trockenfrüchte auch Aufstriche oder Dips verfeinern. Hummus mit ein paar Aprikosen oder ein Mango-Cashew-Aufstrich sind nur zwei von unzählig vielen Ideen, die sich im Netz finden. Aus den türkischen Bergfeigen habe ich kürzlich dieses Feigen-Balsamico-Chutney gemacht. Für die asiatische Küche sind Mango-Chutneys oft gefragt. Auch hierfür lassen sich getrocknete Mangos super verwenden.

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