Leben in der Datteloase - Teil 1 meiner Tunesienreportage

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Einblicke

Auch ich hatte als Praktikantin bei der gebana die Gelegenheit, die Dattelernte in Tunesien live zu erleben. Nebst der Unterstützung eines Filmteams, führte ich dabei einige Kurzinterviews mit Dattelbauern.

Die Erfahrungen, die ich bei meinem Aufenthalt in Tunesien machen durfte, bilden die Grundlage, der drei nächsten Dattel-Berichte.

Die Datteln bestimmen das Leben in der Oase. Doch unter den Dattelpalmen wird der Boden zum Anbau weiterer Produkte für die Subsistenzwirtschaft genutzt. Neben Granatäpfel-Sträuchern werden beispielsweise Tomaten, Paprika und Weizen angepflanzt. Eine Düngung des Bodens wird durch den Mist der Schafe und Ziegen vorgenommen. Letztere kommen übrigens auch in den Genuss von Datteln - eine gute Verwertung von Datteln schlechter Qualität.

Bei unserem Besuch in der Oase Derjine wurden wir mit einem Festmahl in der Oase verwöhnt. Unter anderem kamen wir in den Genuss eines Wüstenbrotes: Dieses wird zum Backen unter der Glut des Feuers begraben.

Schutzwallbau mit Fairtrade-Prämie

Die Oase Derjine erhielt vor kurzem die Fairtrade-Zertifizierung. In einer Generalversammlung wurde bereits darüber diskutiert, wofür die Fairtrade-Prämie verwendet werden soll.

Die Fairtrade Labelling Organization (FLO) gibt die internationalen Kriterien für die Fairtrade-Zertifizierung vor. Eine Besonderheit von Fairtrade stellt die Fairtrade-Prämie dar. Es handelt sich dabei um einen je nach Produkt festgelegten Aufpreis, der an die Kooperative ausbezahlt wird. Über deren Verwendung entscheidet die Mitgliederversammlung der Kooperative.

Nebst der Unterstützung armer Familien und dem Ausbau des dorfeigenen Kulturzentrums soll die Fairtrade-Prämie in den Bau eines dritten Schutzwalls gegen den Wüstensand investiert werden. Hierzu wird ein Windschutz aus Palmblättern gefertigt, durch welchen Wind und Sand aufgehalten werden. Mit der Zeit wächst der angewehte Sand zu einem Wall; der Palmblatt-Schutz wird begraben. Etwa alle 1,5 Jahre muss ein neuer Palmblattschutz auf den Kamm der so entstandenen Sanddüne gebaut werden.

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