“Sertaneja Musik ist in Europa nicht bekannt?”

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Einblicke

Ein Tag im Leben von Robson, gebana Brasil

In der Serie “Ein Tag im Leben von...” werden gebana MitarbeiterInnen aus aller Welt porträtiert. Den Anfang macht Robson A. Escher, 19 Jahre alt, der bei der gebana Brasil im Lager arbeitet.

Robson

“Ich wohne mit meinen Eltern in San Christóbal, einem Stadtteil von Capanema. Um 6 Uhr 40 stehe ich auf und trinke einen Nescafe. Knapp eine Stunde später gehe ich aus dem Haus mit meinem Motoroller und bin bereits 10 Minuten später bei meinem Arbeitsort, der gebana Brasil, angekommen. Dort arbeite ich seit Juni 2009 in einer Festanstellung als Waagenverantwortlicher und Maschinist.

Im Waagenraum wäge ich die ankommenden Lastwagen, die die Soja von den verschiedenen Produzenten zu uns bringen. Ich nehme mit einem langem Stab mit Löchern auf verschiedenen Höhen repräsentative Muster von jedem Lastwagen. Mittels eines Schnelltests bestimme ich, ob GVO-Verunreinigungen vorliegen. Dann bestimme ich noch die Feuchte und die Reinheit des Musters. Das ergibt je nach Resultat einen Abzug für die Produzenten (zu feucht, zu viele Gräser oder Erde im Muster). Wenn der GVO Test zwei von dreimal positiv anzeigt, wird der Lastwagen zurückgewiesen.

Im Lager rangiere ich mit dem Gabelstapler die Big Bags. Ein Big Bag enthält jeweils eine Ronne Soja, Mais oder Weizen. Manchmal gibt es Diskussionen mit neuen Camioneuren, welche noch nie Big Bags geladen haben. Diese meinen, sie wissen alles besser und ich muss manchmal meinen Vorgesetzten holen, damit diese verstehen, dass wir vom Lager die Laster laden müssen, da wir die Erfahrung haben.

Mittags um 12 Uhr habe ich Pause bis um viertel nach eins. Dann fahre ich heim und esse Bohnen, Reis, Nudeln und ein Stück Fleisch. Nach der Arbeit um 18 Uhr fahre ich direkt zu meiner Verlobten. Wir werden auf Ende Jahr in unser eigenes Haus einziehen. Zur Zeit geht sie noch zur Schule. Ich bringe sie zum Abendturnus der Schule und hole sie dort auch wieder um zehn vor elf ab und bringe sie nach Hause. Dann gehe ich noch kurz meine Schwägerin an der Bushaltestelle abholen, da sie in der benachbarten Stadt Realeza studiert, und bringe sie ebenfalls nach Hause. Um Mitternacht gehe ich ins Bett.

Am Wochenende gehe ich an Tanzveranstaltungen, sofern ich noch Geld übrig habe. Im Moment spare ich aber eher, da ich das Haus finanzieren muss. Ich höre sehr gerne Sertaneja Musik, eine Musikrichtung aus Südbrasilien. Ich wusste gar nicht, dass diese Musik in der Schweiz kaum bekannt ist, deswegen hier ein Beispiel vom Duo ‘Jorge e Mateus’:

Nun freue ich mich schon darauf mein Bild im Blog der gebana Schweiz zu sehen, auch wenn ich den Deutschen Text nicht verstehen werde. Viele Grüsse an alle, die das lesen, aus Capanema!”

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